Anschauliche Geschichte:

Die Welt der Antike im Maßstab 1:72

Geschichte besteht eh’ nur aus trockenen Jahreszahlen? Wer das glaubt, sollte sich besser auf anderen Seiten umsehen – oder aber sich hier vom Gegenteil überzeugen lassen. Denn es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten, um Geschichte spannend und anschaulich zu präsentieren, und eine davon ist der Modellbau. Die Dioramen, die im Folgenden vorgestellt werden, zeigen Szenen aus der Römischen Geschichte im Maßstab 1:72. Dabei dauert es viele Monate, oft sogar mehrere Jahre, ein solches Diorama fertig zu stellen, weshalb auch nicht mit täglichen Aktualisierungen dieser Seite zu rechnen ist ...

1:72 ist als der „Königsmaßstab“ im Figurenmodellbau bezeichnet worden, und das zu Recht: In diesem Maßstab gibt es besonders viele Figuren aus allen Epochen, und ebenso das passende Zubehör wie Gebäude und Fahrzeuge. Auch sind die Figuren einerseits noch groß genug, um eine interessante und detaillierte Darstellung zu erlauben, andererseits ist aber alles klein genug, dass sich auch größere Szenarien bewältigen lassen. Verwendet wird hier übrigens alles, was irgendwie geeignet erscheint – die Spaltung der Figurenfreunde in puristische Anhänger von Plastik- beziehungsweise Zinn-Figuren erscheint mir unnötig, wenn es in erster Linie um ansprechende historische Rekonstruktionen geht. Und selbst wenn bekanntlich im Alten Rom noch keine Eisenbahn fuhr: Wenn’s passt, müssen auch mal Gebäude, Vegetation und anderes Zubehör von den Kollegen aus der Modelleisenbahn-Abteilung herhalten. Doch nun genug der Vorrede – hier kommen die Dioramen:

NEU: Die Dioramen der Jahre   

2008 bis 2019 jetzt auch als Film   

PETRA: Wüstenpatrouille – ca. 125 n.Chr.

MISENUM: Die Minerva im Hafen – ca. 100 n.Chr.

PALMYRA: Begegnung auf der Seidenstraße – ca. 150 n.Chr.

LITUS SAXONICUM: Die Sachsen sind da! – ca. 350 n.Chr.

LIMES GERMANIAE SUPERIORIS: Limesbaustelle – ca. 150 n.Chr.

SALTUS TEUTOBURGIENSIS: Eine grausige Entdeckung – 15 n.Chr.

C.U.T.: Römischer Hafen mit Handelsschiff – ca. 150 n.Chr.

TEMPLUM: Gallorömischer Tempelbezirk – ca. 150 n.Chr.

MEROE: Die Sudanexpedition – 61 n.Chr.

ASCULUM: Die Lucanischen Kühe – 279 v.Chr.

STATIO: Der Wachposten – ca. 200 n.Chr.

CIRCEII: Die Kaiserliche Villa – ca. 90 n.Chr.

YANG GUAN: Das Südtor – ca. 100 n.Chr.

CLUSIUM: Das gute Omen – 506 v.Chr.

GERMANIA INFERIOR: Ponton-Training – ca. 300 n.Chr.

THERMAE: Die Thermen – ca. 200 n.Chr.

LACUS BENACUS: Italien vor der Römerzeit – ca. 3500 v.Chr.

ROGUS: Duell am Scheiterhaufen – ca. 600 v.Chr.

TEMPLUM II: Tempel in Winterlandschaft – ca. 150 n.Chr.

TRIPUDIUM: Der Tanz der Salier – ca. 800 v.Chr.

INSULA DESERTA: The Lost Island – ca. 100 n.Chr.

TRICLINIUM: Die Gartenparty – ca. 100 n.Chr.

Und ein Blick in die Zukunft - eine etwas eigenwillige Deutung der römischen Geschichte: SPQR-1701 TIBERIUS: Romans in Outer Space – ca. 2200 n.Chr.

Desert Patrol

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WÜSTENPATROUILLE

Eine römische Kavalleriepatrouille gerät mit Beduinen aneinander. Die Szene spielt irgendwo in den Bergen um die nabatäische Stadt Petra, im frühen zweiten Jahrhundert n.Chr. Die in den rötlichen Sandstein gemeißelten Grabmonumente der Nabatäer sind als touristische Attraktion ersten Ranges der Grund für den heutigen Bekanntheitsgrad Petras. Der Karawanenhandel entlang der Weihrauchstraße war ehedem die wichtigste Einnahmequelle des nabatäischen Königreiches, und auch die Römer hatten nach der Umwandlung des Landes in die Provinz Arabia ein Interesse daran, dass die Handelswege sicher waren, was durch Patrouillen und Eskorten für Karawanen sicher gestellt werden sollte. Die römischen Reiter im Diorama stellen Angehörige eines Kavallerieregimentes dar, der ala dromadariorum, die für das Heer der Provinz Arabia bezeugt ist und die, wie hier in der Rekonstruktion gezeigt, sowohl Pferde als auch Kamele als Reittiere verwendete.

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The Minerva at Harbor

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DIE MINERVA IM HAFEN

Ein paar Marinesoldaten, die sich beim Wachdienst entsetzlich langweilen ... und die deshalb freudig die Gelegenheit zu einem kleinen Plausch nutzen, als plötzlich eine junge Frau am Kai auftaucht. Diese Szenerie wäre vermutlich zu jeder Zeit und an jedem Ort der Welt plausibel, aber hier ist sie natürlich ins Alte Rom verlegt.

Das Kriegsschiff, das hier vor Anker liegt, ist die Trireme “Minerva”. Sie gehört zur classis praetoria Misenensis, der kaiserlichen Flotte mit Stützpunkt Misenum. In der römischen Kaiserzeit gab es Flottenstationen an allen wichtigen Küsten und Flüssen; die beiden größten Flotten waren in Italien in Misenum und Ravenna stationiert, wo die Kaiser bei Bedarf einen direkten Zugriff hatten.

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Encounter on the Silk Road

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BEGEGNUNG AUF DER SEIDENSTRASSE

Die Handelswege zwischen Asien und Europa lassen sich bis in die Bronzezeit zurückverfolgen, aber eine erste Hochphase der später so genannten „Seidenstraße“ fällt in die römische Kaiserzeit: Im zweiten Jahrhundert war die gesamte Strecke von China bis Rom unter der Kontrolle weniger, großer Staaten, was den Handel außerordentlich begünstigte. Das Diorama zeigt eine Szene in der Nähe von Palmyra am syrischen (und damit römischen) Endstück der Seidenstraße.

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The Saxons Are Here!

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DIE SACHSEN SIND DA!

Die Sachsen begannen im späten dritten nachchristlichen Jahrhundert, die Küsten des römischen Britannien und Gallien heimzusuchen. Als Antwort wurde in den betroffenen Gebieten ein spezielles Regionalkommando, der „litus Saxonicum“ eingerichtet. Interessanter Weise kann man sich über das Aussehen der sächsischen Schiffe ein recht genaues Bild machen, weil mit dem Nydamschiff ein Fund aus dem frühen vierten Jahrhundert vorliegt. Es handelt sich um ein reines Ruderboot, wie es für den nordischen Schiffbau dieser Zeit generell noch typisch war. Die Länge des hier gezeigten Modells entspricht in der Realität ziemlich genau den 23 Metern des Nydamschiffes.

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Limes Construction Site

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LIMESBAUSTELLE

Ein Diorama, das den obergermanischen Limes in seiner letzten Ausbaustufe zeigt, mit Palisade, Wall, Graben, Verbindungsweg und Turm, wie er sich im zweiten nachchristlichen Jahrhundert präsentierte. Noch ist aber nicht alles fertig, und deshalb wird mit Hochdruck gearbeitet – vielleicht ist ja mit einer Kontrolle durch den Legaten zu rechnen, oder sogar der Kaiser höchstpersönlich will den Grenzabschnitt inspizieren …

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A Terrible Discovery

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EINE GRAUSIGE ENTDECKUNG

Sechs Jahre nach der verheerenden Varus-Niederlage führte Germanicus eine Strafexpedition nach Germanien, in deren Verlauf auch das Schlachtfeld des Jahres 9 n.Chr. entdeckt wurde. Tacitus breitet genüsslich die grässlichen Details aus wie etwa die Knochen der römischen Gefallenen, die den Boden bedeckten, und die Schädel, die man an Baumstämme genagelt hatte. Im Diorama ist ein Vorauskommando aus Legionären und Hilfstruppen bei der Erkundung des Schlachtfeldes zu sehen, im Hintergrund steht noch der Wall, den seinerzeit Arminius als Hinterhalt errichtet hatte. Einen Bericht über das heutige Aussehen des Schlachtfeldes kann man übrigens hier herunterladen.

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Roman Harbour with Merchant Ship

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RÖMISCHER HAFEN MIT HANDELSSCHIFF

Der Flusshafen an einem Rheinarm hat die römische Colonia Ulpia Traiana, das heutige Xanten, als Vorbild. Das Schiff in dieser Szene wäre eigentlich zu groß für diesen Hafen, typisch waren in dieser Region damals deutlich kleinere Frachter und prahmartige, flache Kähne. Aber das phantastische römische Handelsschiff in Resin (aus dem Programm von Fuhrmann Figuren) verlangte einfach nach einer Szenerie, in der es zum Einsatz kommt.

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Gallo-Roman Temple Precinct

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GALLORÖMISCHER TEMPELBEZIRK

Eine Alltagsszene aus der römischen Provinz, irgendwo im heutigen Südwestdeutschland. Zu sehen sind zwei typische Bauten der provinzialrömischen Kulte der Region, ein gallorömischer Umgangstempel und eine Jupiter-Giganten-Säule. Beides sind moderne Bezeichnungen, und was sich dort damals an Riten genau abgespielt hat, weiß niemand. Tempel und Säule sind keine Bausätze, sondern scratch-built, wie man so schön sagt. Das carpentum (Reisewagen) von Odemars ist ein Bausatz, allerdings kein sehr authentischer, wie man sagen muss. Doch da die Firma offensichtlich nicht mehr existiert, ist das Modell in gewisser Weise selbst schon historisch.

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The Sudan Expedition

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DIE SUDANEXPEDITION

In der Regierungszeit Neros fand eine Nil-Expedition von Prätorianern statt, die bis tief in den heutigen Sudan gelangte. Die Beziehungen zum südlichen Nachbarn der römischen Provinz Ägypten, dem Königreich von Meroe, waren zu dieser Zeit gut, und ohne die Kooperation der Nubier hätte die Expedition auch sicher nicht so weit vordringen können. Das Diorama zeigt eine solche Begegnung der Römer mit meroitischen Würdenträgern.

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The Lucanian Cows

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DIE LUCANISCHEN KÜHE

In der Schlacht von Asculum prallten König Pyrrhos von Epiros und seine römischen Gegner zum zweiten Mal aufeinander. Diesmal hatten die Römer Ochsenkarren mit spezieller Antielefantenausstattung vorbereitet, nachdem sie von Pyrrhos’ „Lucanischen Kühen“ in der Schlacht bei Heraclea (280 v.Chr.) überrascht worden waren. Die Vignetten, die hier präsentiert werden, sind ein kleiner Beitrag zum Großprojekt „Pyrrhus“ mit rund 12.000 Figuren, das unter der Leitung von Uwe Wild auf der Modellbaubörse DUZI zu sehen war.

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The Guard Post

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DER WACHPOSTEN

Diese kleine Diorama zeigt eine römische Straßenstation, irgendwo in einer der nördlichen Provinzen. Während ich meist Figuren ganz verschiedener Hersteller durcheinander würfele, sind hier einmal ausschließlich Zinnfiguren von Hecker & Goros im Einsatz. H & G bietet einige ungewöhnliche Figuren zum Thema „Römer und Germanen“ in dicker Winterkleidung an, die die Gestaltung eine Szene in der kälteren Jahreszeit nahe legten.

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The Imperial Villa

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DIE KAISERLICHE VILLA

Herzstück dieses Dioramas ist der Vestatempel von Imperial-Modellbau, der hier allerdings nicht auf das Forum Roman gestellt wurde, sondern als Tempel im Garten einer kaiserlichen Villa dient. Die gezeigte Anlage orientiert sich an realen Vorbildern, ist in ihrer konkreten Gestaltung aber vollkommen fiktiv. Doch da nun einmal jedes Kind einen Namen braucht, musste für die Verortung Domitians Villa in Circeii herhalten – und die ist ohnehin so schlecht erhalten, dass sie ausreichend Raum für phantasievolle Rekonstruktionen lässt. Domitian selbst wird durch die Vespasian-Figur aus dem Triumphset von Alex/Cremerius dargestellt. Sicher eine der charaktervollsten Figuren in der gesamten 1/72-Welt: Mit ihrem arroganten Gesichtsausdruck ist sie zur Personifikation Domitians mindestens genauso gut geeignet wie für seinen Vater.

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The South Gate

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DAS SÜDTOR

Zur selben Zeit, als die Mittelmeerregion durch Rom geeint wurde, entstand auch das erste geeinte chinesische Kaiserreich der Chin und Han. In beiden Imperien gab es gewisse Kenntnisse über den jeweiligen Zwilling am anderen Ende der bekannten Welt, aber die direkten Kontakte zwischen Mittelmeerwelt und Ostasien waren extrem spärlich. Ein solcher Fall ist die Reise von Handelsagenten, die im Auftrag des syrisch-römischen Kaufmannes Maes Titianus im Partherreich unterwegs waren und von dort, unter abenteuerlichen Umständen, bis nach China gelangten. Wir sehen sie hier, nachdem sie mit ihrer chinesischen Eskorte das Tarimbecken durchquert haben und nun den westlichen Ausläufer der Großen Mauer im Raum Dunhuang erreichen.

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The Good Omen

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DAS GUTE OMEN

Der etruskische König Lars Porsenna hat gerade alle Opferriten abgeschlossen, die vor Beginn eines Feldzugs nötig sind. Jetzt steht dem Zug gegen Rom nichts mehr im Wege, um dem Kollegen Tarquinius Superbus zu Hilfe zu kommen, der von den Römern vertrieben wurde. Wie so vieles in der Frühgeschichte Roms ist auch diese Episode dunkel: Bereits das traditionell angegebene Jahr 510 v.Chr. für die Gründung der Republik ist sicher falsch, realistisch dürfte ein Datum um 506 v.Chr. sein ... Und dass Porsenna ausschließlich dem gestürzten Tarquinius zuliebe einen Krieg gegen Rom begonnen haben soll, wird in der modernen Forschung auch mit Skepsis betrachtet.

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Pontoon Training

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PONTON-TRAINING

Eine Szene irgendwo in Germania Inferior in der Spätantike: Römische Soldaten beim Üben mit einer Schwimmbrücke. Das Gewässer, an dem das Ganze stattfindet, ist ein kleines Flüsschen und nicht der majestätische Rhenus – was sicher von Vorteil ist, wenn man sieht, wie offensichtlich noch dringend geübt werden muss.

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The Roman Baths

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DIE THERMEN

Dies ist das erste Diorama in der Kollektion, das einen Innenraum zeigt, mit anderen Worten: eine Puppenstube. Zu sehen ist ein Ausschnitt einer luxuriösen Thermenanlage der hohen Kaiserzeit. Das große Schwimmbecken nannten die Römer piscina, zu deutsch Fischteich. Fische tummeln sich hier zwar nicht im Wasser, aber die Gestaltung einer realistisch wirkenden Wasserfläche war auch so mit die wichtigste Herausforderung bei diesem Projekt.

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Italy Before the Romans

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ITALIEN VOR DER RÖMERZEIT

Prähistorische Pfahlbauten, wie in diesem Diorama gezeigt, wurden an ungefähr 1000 Fundplätzen rund um die Alpen entdeckt. Die meisten davon auf der nördlichen Seite wie etwa am Bodensee, aber solche Siedlungen existierten auch südlich der Gebirgsketten im heutigen Slowenien und Italien, und hier vor allem um den Gardasee. Die ersten Pfahlbauten wurden ab etwa 4300 v. Chr. errichtet, die letzten um 800 v. Chr., am Beginn der Eisenzeit. Um römische Geschichte handelt es sich bei diesem Diorama also beim besten Willen nicht, aber die zeitliche Abfolge der Kulturen ist dennoch recht interessant: Der Niedergang der Pfahlbauten fällt in Italien in etwa zusammen mit dem Entstehen der Villanovakultur, die als Vorläuferin der Etruskischen gilt – und die wiederum wird bekanntlich oft als Lehrmeisterin der Römischen Zivilisation angesehen. Irgendwie hängt eben doch alles mit den Römern zusammen.

Ein "Making of" mit Photos zur Entstehung dieses Dioramas gibt es übrigens hier auf Bennos Figurenforum.

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Duel at the Funeral Pyre

See the duel im Memoriam Leonardo Torricini at Benno's Figures Forum

See pics of the finished scene with English text at Benno's Figures Forum

DUELL AM SCHEITERHAUFEN

Diese Vignette zeigt einen Zweikampf anlässlich einer Feuerbestattung, eine archaische Form der Totenehrung in Italien, die wohl die Urform der römischen Gladiatorenkämpfe darstellt. Der Anlass für diese Arbeit war der Tod von Leonardo Torricini am 5. Juni 2019. Leo war der Schöpfer der wunderbaren Phersu-Miniaturen – auch die beiden Kämpfer in dieser Szene sind natürlich von ihm –, aber auch ein sehr liebenswürdiger und freundlicher Mensch. Ein großer Verlust für die 1/72-Szene.

Von der Vignette gibt es zwei Versionen: Ursprünglich war nur die Variante mit dem lodernden Feuer geplant; für das Duell in memoriam Leonardo Torricini auf Benno’s Figure Forum kam jedoch die Version mit dem bereits heruntergebrannten Scheiterhaufen zu Einsatz.

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Temple in Winter Landscape

See the Making Of at Benno's Figures Forum

See pics of the finished scene with English text at Benno's Figures Forum

TEMPEL IN WINTERLANDSCHAFT

Eigentlich gibt es in dieser Dioramengalerie bereits eine Szene mit einem Tempel vom Typ „gallo-römischer Umgangstempel“, und eigentlich ist es nicht reizvoll, dieselbe Szene (oder eine zumindest sehr ähnliche Variante davon) zweimal zu gestalten.

Andererseits ist der entsprechende Bausatz von Fredericus Rex ein sehr schönes Modell und zu verlockend, um ihn zu ignorieren. Was also tun? – Die Antwort besteht darin, dass die nötige Abwechslung dadurch erreicht wurde, diesmal den Tempel in eine Winterlandschaft zu stellen.

Es ist dies das erste Winterdiorama in dieser Serie überhaupt. Wie sich herausstellte, hat die Gestaltung einer Szenerie mit Modellbauschnee durchaus ihre Tücken – und die anschließende Fotosession ebenfalls, insbesondere was den Weißabgleich der Kamera und die Lichtverhältnisse angeht. Aber für einen ersten Versuch zum Winterthema ist das Resultat recht ansehnlich ausgefallen.

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The Dance of the Salians

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DER TANZ DER SALIER

Die Salier waren Priester des Mars und gehörten zu den altehrwürdigen Priesterkollegien, deren Ursprung sich im Dunkel der römischen Urgeschichte verliert. Aktiv waren sie in den Monaten März und Oktober, zu Beginn und Ende der Feldzugssaison; insbesondere der ganze März war dem Kriegsgott heilig. Die Salier veranstalteten Prozessionen im Rahmen ihrer Kulthandlungen, aber vor allem waren ein Dreischritt-Waffentanz (tripudium) und spezielle Gesänge für sie charakteristisch. Für ihre Ausstattung waren insbesondere altertümliche, 8-förmige Bronzeschilde (die ancilia; Sg. ancile) typisch, von denen es der Überlieferung zufolge exakt zwölf gab.

Technisch gesehen war an dieser Szene in der Dämmerung vor allem das von innen mit einer LED-Lampe beleuchtete Feuer eine besondere Herausforderung – und das fotografische Einfangen der Szene, vor allem für die Kameras. Aus diesem Grund habe ich auch mehr als bei den meisten Dioramen mit verschiedenen Hintergünden und Lichtverhältnissen experimentiert. Die Fotos sind deshalb jeweils nach entsprechenden Serien zusammengestellt:

Serie 1: Der Hintergrund zeigt eine toskanische Landschaft im Tageslicht, er wurde auch schon bei “Duell am Scheiterhaufen“ verwendet.
Diese Bilder dienten als allererste Testaufnahmen des gerade fertigen Projekts.

Serie 2: Die Toskana bei Siena in der Dämmerung als Hintergrund, © Giorgio Galeotti (CC BY 4.0)

Serie 3: Es wird dunkler, im Hintergrund erneut die Toskana bei Sonnenuntergang in einer anderen Version, © Giorgio Galeotti (CC BY 4.0)

Serie 4: Aus Dämmerung wird Nacht, und es gibt keine andere Lichtquelle außer dem Feuer selbst. (Hintergründe wie Serie 2 und 3).

Nur zu Vergleichszwecken hier noch die Serie 0 mit "ausgeschaltetem" Feuer.
Sie dient nur dazu, einen unverfälschten Eindruck der gewählten Farben der Szene zu vermitteln.

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The Lost Island

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Watch the movie

THE LOST ISLAND

Wir schreiben das Jahr 100 n. Chr. Eine römische Flottenexpedition, die von der Provinz Lusitania aus nach Westen in den Nordatlantik gesegelt ist, entdeckt eine bis dato unbekannte Insel. Hier treffen die Entdeckungsreisenden auf wundersame Kreaturen, die sogar alles in den Schatten stellen, worüber Plinius der Ältere in seiner Naturgeschichte berichtet hat…

Eine ausführlichere Beschreibung des Projekts, allerdings auf englisch, findet sich auf Benno’s Figures Forum. Die verwendeten Hintergrundphotos sind Mogollon Rim Panorama (36683571563) © Coconino National Forest / Public Domain und Panorama of Blodgett Basin, West Clear Creek Wilderness area (5988201412) © Brady Smith; Coconino National Forest / CC BY-SA 2.0

Zu diesem Diorama gibt es auch einen Film auf Youtube. Dabei wurde ein anderes Hintergrundphoto eingesetzt, das keine Landschaft mit offener Vegetation zeigt, wie hier in der Galerie, sondern einen Regenwald (Papar-District Sabah Rainforests-of-Crocker-Mountain-Range-01 © CEphoto, Uwe Aranas / CC BY-SA 3.0).

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The Garden Party

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DIE GARTENPARTY

Eine Gartenparty mit Musik und Tanz, überaus kultivierten Gesprächen und natürlich reichlich Essen und Trinken, dargereicht ausschließlich mit edlem Silbergeschirr… Das abendliche Gastmahl (lat. cena oder convivium) war gewissermaßen das Herz des gesellschaftlichen Lebens im Alten Rom. Dieses Diorama zeigt einen Garten, der über ein sogenanntes Sommertriclinium verfügt. Triclinium kann dabei zum einen das Esszimmer bezeichnen, in dem die kanonische Zahl von drei Speisesofas untergebracht ist, aber auch – wie hier – eine gemauerte Speiseliege im Garten, angenehm beschattet durch eine Pergola. Reale Vorbilder existieren zum Beispiel in Pompei. Das Diorama wurde in verschiedenen Serien mit jeweils unterschiedlichem Bildhintergrund photographiert, was zu ganz reizvollen Unterschieden in der Wirkung führt.

Dabei gibt es schon ein Garten-Diorama, und eigentlich sollen sich die Themen nicht wiederholen. Aber die ältere Arbeit soll einen Eindruck von einer kaiserlichen Villa geben und ist deshalb recht weitläufig, während hier ein intimerer Garten der „Mittelschicht“ dargestellt ist.

Römische Gärten waren geometrisch angelegt, gegliedert durch Hecken und niedrige Zäune und Mauern. Auch Wasserbecken in geometrischen Formen gehörten dazu, sie waren dekorativ, sorgten aber auch für Abkühlung. Allerdings wurde die Liebe zur Geometrie noch nicht zu solchen Extremen getrieben, wie man sie später etwa von französischen Barockgärten kennt, und es gab auch kritische Stimmen über „Perversionen“ und „Exzesse“ wie etwa die Zucht von Zwergformen bei manchen Pflanzen. Dieser Garten zeigt deshalb einen Mix aus strenger Ordnung und Wildwuchs; das Ideal einer üppig und (scheinbar) ungehindert wuchernden Vegetation wird zum Beispiel auch auf römischen Wandbildern präsentiert.

Die cena beginnt üblicherweise am Nachmittag und kann bis zum Sonnenuntergang dauern – oder auch darüber hinaus… Dementsprechend gibt es auch eine Bilderserie mit einem Hintergrund bei Dämmerung (das Photo wurde auch schon beim Tanz der Salier verwendet; © Giorgio Galeotti, CC BY 4.0):

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Einige nützliche Links:

• Modellfiguren Online, mit Forum und umfangreicher Gallerie

• Benno's Figures - sehr lebhaftes und unterhaltsames Forum

• Das HäT-Forum ...

• ... und die ETS-Pages – zwei empfehlenswerte Seiten von HäT

• Das Strelets-Forum

• Plastic Soldier Review – Das Zentralorgan der Figurensammler

• Der Blog von Thomas Krug und dazu sein Youtube-Channel

• Die 1/72 Ancients, eine weitere Yahoo-Gruppe

• Der blog von Uwe Wild - die Großprojekte Aspern und Gettysburg sind zwar nicht antik, aber trotzdem sehenswert

• Aus der Nachbardisziplin der Flachfiguren: Römerdioramen von Helmut Saiger

Wer sich für Figuren jenseits des Standardprogramms der großen Firmen interessiert, der wird hier fündig:

• Fuhrmann-Figuen - getreu dem Motto "Alles aus einer Hand"

• Art Miniaturen - umfassende Zinnfigurenserien zur Antike von Jörg Schmäling

• Exzellent modellierte Zinnfiguren von Hecker & Goros

• Phersu aka Leonardo Torricini bietet ungewöhnliche Sujets in Resin und Zinn

• Resinfiguren vom Dioramen-Großmeister Erik Trauner

• Germania-Figuren bietet z.B. feine Resinfiguren aus eigener Produktion

• Die Antike in Zinn bildet bei DayDream-Miniatures von Andy Peters einen Schwerpunkt

• Eine Spezialität von Fredericus Rex sind exzellente gelaserte Gebäudemodelle

• Resingebäude und Zubehör von Imperial-Modellbau, und viele andere schöne Dinge im Hagen-Shop

Und sonst noch ...

Die Freunde der Antike auf der Museumsinsel: Für Fans der Antike im Maßstab 1:1

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